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| Baden-Württemberg

Lehrer-Team aus Lauda-Königshofen / Baden-Württemberg mit dem „Deutschen Lehrerpreis 2017“ ausgezeichnet

Der Sonderpreis der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ für ein besonders innovatives Unter-richtsprojekt geht an Stefan Nagelstutz und Team vom Martin-Schleyer-Gymnasium / Insgesamt 21 Auszeichnungen an Pädagogen und Projekte aus neun Bundesländern vergeben / 15 Lehrkräfte aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen auf Initiative ihrer Schülerinnen und Schüler für besonderes pädagogisches Engagement geehrt / Sechs innovative Unter-richtsprojekte aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet / Rund 4.800 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten zum zehnjährigen Jubiläum am Wettbewerb

Berlin/Düsseldorf, 15. Januar 2018 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundes­weiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ 2017“ wurde heute ein Pädagogen-Team aus Baden-Württemberg mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ geehrt. Mit dem Sonderpreis der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ würdigte die Jury das herausragende pädagogische Engagement des Teams Dorothee Henkel und Stefan Nagelstutz vom Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen sowie Stefanie Kießling vom Kooperationspartner Würth Industrie Service GmbH Co. KG (WIS).

Das Martin-Schleyer-Gymnasium und die Würth Industrie Service GmbH Co. KG (WIS) in Bad Mergentheim pflegen bereits seit einigen Jahren eine Bildungspartnerschaft, die den recht­lichen Rahmen für das fächerübergreifende Projekt „Globalisierung: Der Weg der Schraube“ bietet. Grundlegende Unterrichtsidee war, die Ausstellung im Firmenmuseum der WIS um einen Teil zur Globalisierung zu ergänzen, der von Schülerinnen und Schülern des Martin-Schleyer-Gymnasiums entwickelt und gestalterisch umgesetzt werden sollte. Im Mittelpunkt dieses Projekts sollte ein globales Produkt stehen, das von der WIS gehandelt, produziert, vertrieben oder in Kooperation erstellt wird. Im Seminarfach „Globalisierung“ erforschte die Jahrgangsstufe 11 im Schuljahr 2015/2016 daher den Weg einer Schraube von der Eisenerz-Gewinnung bis zum Recycling des daraus gefertigten Bauteils und dokumentierte ihn in einem zwölfminütigen Film. Das Kreismedienzentrum (KMZ) Main-Tauber-Kreis stellte das hierfür benötigte Equipment zur Verfügung und war beratend bei der Filmerstellung tätig. Eine kriti­sche Sicht auf die globale Wertschöpfungskette bzw. den Globalisierungsprozess wurde von allen Seiten ausdrücklich begrüßt. Dieses Projekt ermöglichte einen direkten Bezug zur Lebenswelt mit klarem Bezug zur beruflichen Orientierung und schlug eine Brücke zwischen Schule und Arbeitswelt, die den Schülerinnen und Schülern den Einstieg in die berufliche Zukunft erleichtern soll. Die Lernenden erhielten reale und nachhaltige Einblicke in ökonomi­sche Zusammenhänge, betriebliche Abläufe und in das Arbeits- und Berufsleben. Außerdem trugen die Schülerinnen und Schüler die alleinige Verantwortung für das Gelingen bzw. Scheitern des Films. Ihr Engagement überstieg das normale schulische Arbeitspensum deut­lich, es gab u.a. Drehtage in den Sommerferien, an mehreren Freitag-Nachmittagen sowie Samstagen.

Für die Jury war „Der Weg der Schraube“ „… ein sehr gut durchdachtes Unterrichtsprojekt, das den Bezug zur Berufs- und Arbeitswelt eindrucksvoll fächerübergreifend und aktuell dar­stellt. Für die Schülerinnen und Schüler brachte das Projekt vielfältige Erkenntnisse sowie reale und nachhaltige Erfahrungen. Hervorragend war die engagierte und verantwortungsvolle Teamarbeit bei den Lehrkräften und Lernenden in Kooperation mit einem Unternehmen.“ Projektleiter Stefan Nagelstutz: „Ein guter Unterricht liegt insbesondere dann vor, wenn sowohl die Lernenden als auch die Lehrenden etwas Neues an dem Lerngegenstand und im Umgang miteinander gelernt haben. Guter Unterricht ist für mich persönlich daran erkennbar, dass sich die Schülerinnen und Schüler enthusiastisch am Stundenende von mir verabschieden und nicht nur wortlos aus dem Klassenraum in Richtung Pause entfliehen.“

Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, würdigt das Engagement der ausgezeichneten Lehrkräfte: „Guter Unterricht hängt ganz wesentlich vom Lehrer ab. Das wissen wir aus der Bildungsforschung. Die Preis­träger haben gezeigt, was das in der Praxis bedeutet: Ihr Projekt verbindet fächerübergreifen­des Arbeiten mit einer überzeugenden multimedialen Umsetzung und einem stimmigen Bezug zur Berufsorientierung. Zur verdienten Auszeichnung gratuliere ich ihnen herzlich.“

15 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt neun Bundes­ländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2017 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen jeweils sechs Auszeichnungen nach Bayern (Kempten, München (2), Nürnberg (2), Rothen­burg ob der Tauber) und Nordrhein-Westfalen (Aachen, Bünde, Essen, Mülheim an der Ruhr, Siegen, Solingen), je zwei nach Hessen (Geisenheim, Großkrotzenburg) und Nieder­sachsen (Hannover, Schiffdorf) und jeweils eine nach Baden-Württemberg (Lauda-Königs­hofen), Berlin, Brandenburg (Grünheide/Mark), Sachsen (Eilenburg) und Thüringen (Themar).

Über 4.800 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2017 zum zehnten Jubiläum am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologen­verband durchgeführt wird.

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehörten an: Frank Haubitz, Sächsischer Staatsminister für Kultus a.D.; Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Dr. Anja Hagen, Mitglied der Geschäftsführung des Cornelsen Verlags; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landesvorstand der Landesschülervertretung Thüringen. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preis­verleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Presse­mappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
Tel. 0176 / 17 84 29 57
presse@lehrkraeftepreis.de

Michael Anders
Deutscher Philologenverband
Tel. 0179 42 49 358
presse@lehrkraeftepreis.de

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