Pressemeldung

| Baden-Württemberg

Drei Lehrerinnen und ein Pädagogen-Team aus Baden-Württemberg mit dem „Deutschen Lehrerpreis 2019“ ausgezeichnet

Alexandra Moser aus Engen, Nadine Royer aus Pfullendorf und Barbara Schmitt aus Öhringen für ihr besonderes pädagogisches Engagement ausgezeichnet / Der Sonderpreis des Cornelsen Verlags für ein besonders innovatives Unterrichtsprojekt geht an Eugenia Remisch mit ihrem Team von der Grund- und Werkrealschule (GWRS) Villingendorf / Insge¬samt 22 Auszeichnungen an PädagogInnen und Projekte aus zehn Bundesländern vergeben / 16 Lehrkräfte aus Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf Initiative ihrer Schülerinnen und Schüler für besonderes pädagogisches Engagement geehrt / Sechs innovative Unterrichtsprojekte aus Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ausgezeichnet / Rund 5.400 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten sich am diesjährigen Wettbewerb

Berlin/Düsseldorf, 18. November 2019 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundes­weiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden heute in Berlin drei Lehrerinnen aus Baden-Württemberg mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das herausragende pädagogi­sche Engagement von Alexandra Moser, Lehrerin für Chemie, Sport, evangelische Religion und NWT (Naturwissenschaft und Technik) sowie Leiterin der Bigband am Gymnasium Engen, von Nadine Royer, Lehrerin für Mathematik, Berufsorientierung, Kompetenztraining, Chemie, Biologie und Englisch an der Werkrealschule GWRS Sechslinden Pfullendorf, und von Barbara Schmitt, Lehrerin für Deutsch, Französisch und katholische Religion am Hohenlohe-Gymnasium Öhringen (inzwischen ist Barbara Schmitt an das Staatliche Thüringische Rhön-Gymnasium Kaltensundheim gewechselt).

Die Preisträgerinnen wurden von ihren Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschluss-Jahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Sie hoben bei den drei Lehrerinnen den gut strukturier­ten, motivierenden und verständlichen Unterricht, das Organisationstalent, eine uneingeschränkte Hilfsbereitschaft, deren Durchhaltevermögen, das Engagement und Begeistern der Schüler beson­ders hervor. Wichtig war den SchülerInnen auch, dass die Lehrerinnen offene und freundliche Bezugsperson für alle waren und die richtige Balance zwischen Respektsperson und Herzlichkeit fanden.

Dr. Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, gratuliert den Preisträgern herzlich. Sie stünden beispielhaft für den unermüdlichen Einsatz der Lehrkräfte und deren tägliche wichtige Arbeit: „Ohne das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, ohne deren Kreativität und Professionalität, aber auch ohne deren offenes Ohr und ehrliches Interesse an den Kindern ist guter Unterricht – und damit gute Bildung – nicht möglich. Wenn dann auch noch Schülerinnen und Schüler ihre Lehrerinnen und Lehrer für solch einen Preis nominieren und der Unterricht auch innovativ über den Klassenraum hinaus blickt, ist das vor allem erfreulich und preiswürdig.“

Mit dem Sonderpreis des Cornelsen Verlags in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ zeichnete die Jury das Pädagogen-Team um Projektleiterin Eugenia Remisch bestehend aus Stefan Bihl, Rainer Kropp-Kurta, Birgitt Schlieter, Simon Schoch und Monja Suhm von der Grund- und Werk­realschule (GWRS) Villingendorf für ihr Projekt „Irlandklasse“ aus. Das Projekt existiert bereits seit zehn Jahren an der Grund- und Werkschule Villingendorf, wo die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen jeweils ein ganzes Schuljahr daran arbeiten, sich einen Landschulheim-Aufenthalt an der Westküste Irlands zu ermöglichen. Sie gründen dafür eine Schüler-Genossenschaft mit verschiede­nen Abteilungen und Zuständigkeiten sowie einem Vorstand. Die Genossenschaft erwirtschaftet innerhalb des Projekt-Jahres einen Großteil der für die Klassenfahrt benötigten Gelder, was auch Kindern aus finanziell weniger gut gestellten Familien ermöglicht, an der Reise teilzunehmen. Dazu arbeitet die Schüler-Genossenschaft als Team zusammen und organisiert diverse Verkaufsaktionen – z. B. Weihnachtsmarktstände –, bei denen sie eigene Produkte verkauft, deren Preise zuvor im Mathematik-Unterricht kalkuliert wurden. Die Motivation für die intensive Arbeit ist eine unvergess­liche Reise auf die grüne Insel, das übergeordnete Ziel des Projektes ist jedoch, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jedem Einzelnen die Welt offensteht.

Durch die Kooperationen und Vernetzung von Unterrichtsinhalten mit Berufsorientierung werden den Schülerinnen und Schülern viele relevante Inhalte vermittelt. Wesentliche Inhalte aus den Rahmenlehrplänen der Unterrichtsfächer Deutsch, Englisch, Erdkunde, Geschichte, Wirtschaft, Informatik und Hauswirtschaftslehre können miteinander verknüpft und ganzheitlich unterrichtet werden. Außerdem öffnet sich die Grund- und Werkschule Villingendorf mit ihrem Schulprojekt durch ihre Kooperation mit externen Partnern aus der Wirtschaft und Bildung nach außen und bringt umgekehrt Experten von außen mit den SchülerInnen zusammen.

Für die Jury war besonders überzeugend an der „Irlandklasse“, „dass es sich hierbei um keine einma­lige Aktion handelt, sondern um ein langfristig angelegtes Projekt, an dem jede 7. Klasse der Grund- und Werkrealschule Villingendorf teilnehmen darf“. Projektleiterin Eugenia Remisch: „Guter Unter­richt ist für uns, wenn fachspezifische Inhalte, Kompetenzanbahnungen, soziales Lernen und eine Erweiterung des kulturellen Horizonts handlungsorientiert miteinander verschmelzen und Lehr­kräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und externe Partner zu einem Team werden.“

16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2019 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen sechs Aus­zeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Borken, Dülmen, Essen, Moers, Münster, Waltrop). Vier Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Engen, Pfullendorf, Öhringen, Villingendorf). Je zwei Preisträger gibt es in Bayern (Neu-Ulm Pfuhl, Neufahrn bei Freising), Hessen (Idstein, Obertshausen), im Saarland (Blieskastel, Saarbrücken) und in Sachsen-Anhalt (Wernigerode, Halle/Saale). Je ein Preisträger kommt in diesem Jahr aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen (Bad Zwischenahn) und Thüringen (Saale-Orla-Kreis).

Über 5.400 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2019 am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Aus­zeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken.

Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury unter Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia gehörten an: Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schul­forschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); André Spang, Referent im Referat Digitale Gesellschaft und Medienkompetenz in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen; Jun.-Prof. Dr. Jasmin Bastian, Juniorprofessur für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Erziehungswissenschaft; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Sprecherin der Konferenz Thüringer Studierendenschaften.

Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preisverlei­hung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
Tel. 0176 / 17 84 29 57
presse@lehrkraeftepreis.de

Michael Anders
Deutscher Philologenverband
Tel. 0179 42 49 358
presse@lehrkraeftepreis.de

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